Geeignetes Auswertungsverfahren

Question

Guten Abend,

ich habe eine Frage bezüglich des geeigneten Analyseverfahrens der Daten welche ich erhoben habe.

Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich eine Vignettenstudie durchgeführt, in welcher ich die Auswirkungen von 3 unabhängigen Variablen (Umwelteinflüsse) mit je 2 Ausprägungen auf eine abhängige Variable gemessen wurde. Im Fragebogen wurden die 3 Faktoren welche Umwelteinflüsse repräsentieren und ihre zwei Ausprägungen systematisch variiert, so dass alle 8 potenziellen Ausprägungen anhand einer 7-stufige Ratingskalabewertet wurden (1= sehr unwahrscheinlich -> 7= sehr wahrscheinlich). Die Umfrage läuft aktuell noch aber ich vermute, dass N zwischen 50 und 80 liegen wird.

In diesem Kontext wären die 3 Haupteffekte sowie die Interdependenzen der Variablen von Interesse.

In vergleichbaren Studien wurden zumeist Mehrebenenanalysen oder three-way ANOVA angewandt, jedoch habe ich bezüglich der Anwendung der ANOVA bei ordinalskalierten Daten einer Ratingskala recht kontroverse Meinungen gelesen.

Hätten Sie im Zuge dessen eventuell einen Vorschlag welches Analyseverfahren das geeignetste wäre ? Die Analyse würde ich anschließend gerne in SPSS implementieren.

Vielen Dank im Voraus!

Answer 1

Im Fragebogen wurden die 3 Faktoren welche Umwelteinflüsse repräsentieren und ihre zwei Ausprägungen systematisch variiert,

Sie haben nur 2 Ausprögungen pro UV? Dann haben Sie kein ordinales Datenniveau, sondern dichotom - und damit auch intervallskaliert und nominal. Sie haben also die freie Auswahl zwischen ANOVA und Regression, wobei letztere meist einfacher zu interpretieren ist (die Interaktionseffekte sind hier dafür als Produkt-Terme explizit ins Modell aufzunehmen).

Die Ergebnisse werden die gleichen sein, weil in beiden Fällen dasselbe lineare Modell zugrunde liegt. Nur dass Sie bei der Regression standardisierte Koeffizienten bekommen.

Comments

Vielen Dank für die schnelle Antwort,

Ist nicht das Niveau der Skala hierbei entscheidend ?
Das Skalenniveau der gemessenen abhängigen Variablen, fragt die Wahrscheinlichkeit einer Verhaltensweise auf einer Skale von 1(=sehr unwahrscheinlich) bis 7(=sehr wahrscheinlich) ab, nachdem eine Kombination der drei unabhängigen Variablen eingeblendet wurde.
Wäre diese Skala nicht ordinalskaliert und würde sie trotzdem die Verwendung einer ANOVA zulassen?

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Für Ihre AV müssen Sie in jedem Fall annehmen, dass sie zumindest annähernd intervallskaliert ist - sonst dürfen Sie weder ANOVA noch Regression rechnen. Es gibt sicher auch Verfahren für ordinalskalierte AVs, aber nicht im Standard-Repertoire der Sozialwissenschaftler.

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Wäre dies eine im Rahmen einer Masterarbeit valide Annahme ?

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Das kann man pauschal nicht beantworten und es hängt auch nicht mit dem Format der Arbeit zusammen. Allerdings würden die allermeisten Kolleginnen und Kollegen wohl zustimmen, dass man eine 7-stufige Skala in der überwiegenden Anzahl der Fälle als näherungsweise intervallskaliert betrachten kann. Sie sollten vorab einen Blick auf die Verteilung werden - wenn diese arg von einer Normalverteilung abweicht (Schiefe/Kurtosis), dann könnte man das nochmal hinterfragen.