0 votes
in Methoden-Fragen by s302759 (110 points)

Ich möchte für meine Masterarbeit eine appbasierte Intervention durchführen und dafür Teilnehmer per Flyer / Mail, etc. gewinnen.
Geplant ist, dass die Teilnehmer per link, bzw. QR-Code bei SoSci Survey landen und dort ihre E-Mail-Adresse hinterlassen (per Opt-in für E-Mail-Verteiler). Ich möchte natürlich maximale Anonymität gewährleisten, aber brauche natürlich die Adressen für den Verteiler, welche Datenschutzeinstellung ist dafür korrekt (nach meinem Verständnis "psyeudonym")?

Wenn ich das korrekt verstanden habe, kann ich die Liste dann für eine Serienmail nutzen. Hierbei würde ich gerne Teilnehmer-Codes nutzen, um Mehrfachteilname auszuschließen, und einen Direktlink in den Mails einfügen.
Die Teilnehmer werden zur Befragung eingeladen. Am Ende der Befragung sollen per Zufallsgenerator 2 Gruppen, Experimental- und Wartekontrollgruppe, gebildet werden, bzw. die Variable dafür hinterlegt werden.
Die Experimentalgruppe erhält nach Beendigung der Umfrage je einen einzigartigen Zugangscode zur App per Mail und nutzt diese über einen Zeitraum. Im Anschluss erhalten beide Gruppen nochmals den gleichen Fragebogen, wie bei der ersten Befragung. Dafür ist es wichtig, dass Fragebogen 1 und 2 eindeutig der gleichen Person zuordenbar ist.
Ich hätte jetzt gedacht, dass das über die Serial des Teilnehmercodes möglich ist indem man den den q-Parameter für den link nutzt. Wie gehe ich am besten vor und worin besteht der Unterschied zwischen s- und d-Parameter und welcher ist für meinen Fall besser geeignet?
Im Anschluss erhält die Wartekontrollguppe ihre App-Codes. Gibt es einen weg das zu automatisieren, also dass nur die eine Gruppe dann Codes erhält?

Bezüglich des Datenschutzes muss ich, wenn ich das Handbuch richtig verstanden habe, einen AV-Vertrag abschließen. Muss ich dabei etwas beachten?

P.S.: ich nutze den SoSci Survey Server unserer Hochschule.

1 Answer

0 votes
by SoSci Survey (339k points)

Ich möchte natürlich maximale Anonymität gewährleisten, aber brauche natürlich die Adressen für den Verteiler, welche Datenschutzeinstellung ist dafür korrekt (nach meinem Verständnis "psyeudonym")?

Es kommt darauf an, ob Sie sich Anonymität vom Design her leisten können oder nicht. Pseudonyme Daten sind nach allgemein üblicher Auslegung der DSGVO personenbezogene Daten.

Wenn sie nur eine einmalige Teilnahme haben, also keine mehrwellig Erhebung, können Sie mit anonymen Datensätzen arbeiten. Aber dann bräuchten Sie eigentlich auch gar keine E-Mail-Adresse abzufragen. Letzetre benötigen Sie eigentlich nur, wenn Sie die Leute zu einem späteren Zeitpunkt erneut kontaktieren möchten.

Die Experimentalgruppe erhält nach Beendigung der Umfrage je einen einzigartigen Zugangscode zur App per Mail und nutzt diese über einen Zeitraum. Im Anschluss erhalten beide Gruppen nochmals den gleichen Fragebogen, wie bei der ersten Befragung.

Da ist der Knackpunkt eben, ob "im Anschluss" direkt nach der App erfolgt, dann könnte die App die geeignete Weiterleitung übernehmen - oder ob das später passiert, und Sie tatsächlich per E-Mail eine erneute EInladung verschicken müssen.

worin besteht der Unterschied zwischen s- und d-Parameter und welcher ist für meinen Fall besser geeignet?

Den d-Parameter können Sie überhaupt nicht direkt nutzen - das ist ein Zufallscode, der beim Erstellen von Teilnahmelinks oder beim Versenden von Serienmails durch SoSci Survey erstellt wird, und dann intern eine Zuordnung zu einem Fragebogen und/oder einem Adresseintrag erlaubt. Bei anonymen Datensätzen ist z.B. keine Zuordnung zum Adresseintrag möglich.

Den s-Parameter, und in Ihrem Fall vielleicht noch flexibler der r-Parameter kann von Ihnen nach Bedarf genutzt werden.

Gibt es einen weg das zu automatisieren, also dass nur die eine Gruppe dann Codes erhält?

Ja, das können Sie mit einem kleinen PHP-Filter recht einfach umsetzen. Dazu vielleicht noch hilfreich: Individuelle Codes oder Gutschein-Codes anzeigen

Muss ich dabei etwas beachten?

Ja, sobald Sie mit personenbezogenen Daten arbeiten, haben Sie die Pflicht zum AVV, Informationspflichten, Dokumenationspflichten und Sie müssen einige Rechte der Betroffenen gewährleisten, z.B. Datenlöschung, wenn jemand darum ersucht.

P.S.: ich nutze den SoSci Survey Server unserer Hochschule.

Das macht zumindest den Teil mit dem AVV einfacher, denn wenn Sie im Namen oder als Mitglied der Hochschule agieren, ist im Idealfall die Hochschule die Verantwortliche für die Datenverarbeitung, und dann findet keine Datenverarbeitung durch Dritte statt, weshalb dann auch kein AVV nach DSGVO Art. 28 erforderlich ist.

Aber falls Sie beim Datenschutzbeauftragten nachfragen, was Sie bei der Arbeit mit personenbezogenen Daten alles beachten müssen, wird Ihnen dieser umfangreiche Hausaufgaben geben.

by s302759 (110 points)
Vielen Dank für die Beantwortung (fast) aller Fragen!
Ich habe noch eine abschließende Frag (s.u.).

> Letzetre benötigen Sie eigentlich nur, wenn Sie die Leute zu einem
> späteren Zeitpunkt erneut kontaktieren möchten.

Genau das ist eigentlich der Plan.

> Da ist der Knackpunkt eben, ob "im Anschluss" direkt nach der App
> erfolgt, dann könnte die App die geeignete Weiterleitung übernehmen -
> oder ob das später passiert, und Sie tatsächlich per E-Mail eine
> erneute EInladung verschicken müssen.

Der App-Hersteller bietet leider keine solche Option an, außerdem würde ich gerne 1 Woche zwischen der Nutzung der App und der 2. Erhebung abwarten.

> Den d-Parameter können Sie überhaupt nicht direkt nutzen - das ist ein
> Zufallscode, der beim Erstellen von Teilnahmelinks oder beim Versenden
> von Serienmails durch SoSci Survey erstellt wird, und dann intern eine
> Zuordnung zu einem Fragebogen und/oder einem Adresseintrag erlaubt.
> Bei anonymen Datensätzen ist z.B. keine Zuordnung zum Adresseintrag
> möglich.

Ist es dabei möglich, dieselbe Person für den 2. Fragebogen über die durch den d-Parameter vergebene Serial erneut zu targetieren? So, wie es im Handbuch steht wird für jede neue Serienmail auch eine neue Serial vergeben. Ansonsten passt wahrscheinlich der s-Parameter am besten.
Und was wäre das bessere vorgehen?  [Macht es mehr Sinn 2 Fragebögen zu erstellen oder einen mit Unterbrechung?][1]

> Das macht zumindest den Teil mit dem AVV einfacher, denn wenn Sie im
> Namen oder als Mitglied der Hochschule agieren, ist im Idealfall die
> Hochschule die Verantwortliche für die Datenverarbeitung, und dann
> findet keine Datenverarbeitung durch Dritte statt, weshalb dann auch
> kein AVV nach DSGVO Art. 28 erforderlich ist.

Das wäre natürlich am besten. Ich hatte ihn schon kontaktiert und die Antwort ist (leider immer) noch ausstehend.

  [1]: https://www.soscisurvey.de/help/doku.php/de:survey:opt-in-live
by SoSci Survey (339k points)
Wenn die Befragten erst einmal in der Adressliste sind, haben sie eine feste Personenkennung (SERIAL) zugewiesen. Wann immer Sie eine Einladung über die Serienmail-Funktion von SoSci Survey versenden, wird die SERIAL im Datensatz vermerkt (wenn der Adresseintrag nicht als anonym markiert ist).

Ich würde daher für die meisten Fälle zwei separate Fragebögen empfehlen. Ein einzelner Fragebogen mit Unterbrecherseite ist nur für recht spezielle Fälle die bessere Lösung.
by s302759 (110 points)
Nochmals danke! Dann weiß ich jetzt, wie ich vorgehen werde.

Willkommen im Online-Support von SoSci Survey.

Hier bekommen Sie schnelle und fundierte Antworten von anderen Projektleitern und direkt von SoSci Survey.

→ Eine Frage stellen


Welcome to the SoSci Survey online support.

Simply ask a question to quickly get answers from other professionals, and directly from SoSci Survey.

→ Ask a Question

...