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in Methoden-Fragen by s280545 (120 points)
recategorized by s280545

Guten Tag,

wir möchten eine 5-wellige anonyme Befragung mit KlientInnen eines bestimmten Beratungangebot in verschiedenen Bezirken eines Bundeslandes durchführen. Die Befragung soll anonym sein. Die Teilnehmenden werden nicht direkt durch uns als Forscher gewonnen, sondern von ihrer jeweiligen Beraterin angesprochen; diese erhält vorher von uns den (nicht-personalisierten) Link zum Fragebogen, den sie jeder KlientIn weitergibt, die sich an der Teilnahme interessiert zeigt. Die BeraterInnen bekommen den ausgefüllten Fragebogen nie zu sehen und verraten uns Forschern zu keinem Zeitpunkt die Identität irgendeiner TeilnehmerIn; die Teilnehmenden füllen den Fragebogen nicht im Beisein der Beraterin aus.

Wegen der Mehrwelligkeit der Befragung wollen wir die Teilnehmenden im Fragebogen bitten, eine persönliche Kennung zu erstellen, die sie dann in allen 5 Fragebögen angeben.

Im SoSci-Handbuch finde ich dazu folgende Bemerkung: "Die Teilnehmer sollen aus diversen Angaben (erster Buchstabe des Vornamens der Mutter, letzte Stelle des Geburtsjahres, …) einen persönlichen Code ermitteln und diesen in ein Texteingabefeld eintragen. Aufgrund der Fehleranfälligkeit raten wir von dieser Lösung allgemein ab – und wenn, dann ist es geschickter, die einzelnen Komponenten in einzelnen Textfeldern abzufragen."

Trotz der Fehleranfälligkeit möchten wir es gern so machen. Der für uns entscheidende Vorteil dieses Vorgehens gegenüber einer automatischen Generierung einer Kennung durch die Software liegt darin, dass die Teilnehmenden die Möglichkeit haben sollen, die Kennung zu rekonstruieren, falls sie sie zwischendurch vergessen. Der Anregung, die Einzelkomponenten in einzelnen Textfeldern abzufragen, wollen wir folgen.

Die Frage ist nur: Was genau fragen wir da ab? Vorschläge wie die im Handbuch ("erster Buchstabe des Vornamens der Mutter, letzte Stelle des Geburtsjahres") haben den Vorteil, relativ universell anwendbar zu sein (die meisten Menschen kennen den Vornamen ihrer Mutter oder ihr Geburtsjahr; allerdings könnten sie auch Misstrauen wecken, ob evtl. doch Rückschlüsse auf die Identität der Teilnehmerin möglich sind. Weniger verfänglich klingende Alternativen (z.B. erster Buchstabe Ihrer Lieblingsfarbe o.Ä.), die uns einfallen, sind teilweise weniger universell anwendbar (nicht alle haben eine Lieblingsfarbe) bzw. nicht so zuverlässig replizierbar.

Gibt es eine Liste weiterer Vorschläge bzw. Schemata zur Erstellung solcher Kennungen?

by s109993 (12.0k points)
Warum erstellen Sie die Logins nicht selbst und Drucken Sie diese auf das Anschreiben, welches an die Therapeuten geschickt wird. Diese gibt das Anschreiben mit dem Link und dem Login an die/den Teilnehmer:in weiter. Dadurch sollte die Annonymität eigentlich gewährleistet und SIe haben keine Probleme mit dem Login.
by s280545 (120 points)
Danke für die schnelle Antwort. Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe. Mir geht es gar nicht ums Login, sondern um eine Kennung bzw. Ziffern-/Zahlenkombination, die die Teilnehmenden in den Fragebogen eintragen sollen, damit wir die Fragebögen der verschiedenen Befragungswellen einander zuordnen können. Die BeraterInnen sollen diese nicht zu sehen bekommen, sonst wäre die Anonymität nicht mehr gegeben und wir bräuchten Einverständniserklärungen usw., das möchten wir vermeiden. Die Frage ist, nach welchem Schema bzw. mit welchen Fragen die Kennung erstellt wird, siehe die beiden letzten Absätze meines Eingangsposts.
by s109993 (12.0k points)
Also, Sie nehmen bei "Zugriff" die Option "Teilnahmecode" (das meinte ich mit Login). Dann muss die Person zum Ausfüllen, einen Teilnahmecode eintragen. Den können Sie davor festlegen (über Einladungen verschicken -> Teilnahmecodes).

Den Link + Teilnahmecode könnten Sie auf ein Anschreiben/eine Einladung schreiben, welche von der Therapeutin an die Klientin gegeben wird (z. B. in einem Umschlag, dann hätte die Therapeutin keine Einsicht, was für ein Teilnahmecode von Ihnen vergeben wurde). Die Klientin sollte jetzt für die nächsten Wellen immer wieder den Teilnahmecode verwenden, den Sie von Ihnen in Welle 1 bekommen hat. Dadurch können Sie dann einen Fall über die Wellen hinweg "beobachten".

Das ist allerdings eher eine Alternative als eine Beantwortung Ihrer Frage.
by s280545 (120 points)
Danke. Genau, das ist eine Alternative, die wir schon verworfen haben, auch deshalb, weil wir alles digital machen möchten (also keine Papierbriefe im Umschlag usw.). Wir haben uns auf die Variante mit der selbst zu generierenden Kennung verständigt. Die Frage ist nur, mit welchen Fragen/Aufforderungen wir deren Generierung anleiten.

1 Answer

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by SoSci Survey (327k points)

Das ist eher eine methodische als eine technische Frage.

Ein paar Ideen finden sie z.B. in diesem Beitrag: https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/25504 - insb. ab Seite 118. Wahrscheinlich gibt es auch noch die ein oder andere Methodenstudie, welche die Eignung unterschiedlicher Merkmale quantifiziert.

Wenn Sie bei Ihrer Recherche auf hilfreiche Publikationen stoßen, posten Sie gerne etwas dazu, dann können wir das für künftige Forscher:innen direkt in der Anleitung hinterlegen.

by s280545 (120 points)
Vielen Dank für die Antwort! Sogar inkl. Überprüfung der Fehleranfälligkeit verschiedener Varianten, perfekt!

Und danke für den Hinweis, ich habe die Kategorisierung meiner Frage jetzt geändert.

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