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in Methoden-Fragen by s243450 (165 points)

Vielen Dank für die konstruktive Rückmeldung. Die Variante der Gewichtung erscheint demnach ja auf mehreren Ebenen sinnvoll.

Würde man vor diesem Hintergrund die Gewichtung anhand der Zahlen-Angabe "Ensemblegröße" dann jeweils für einen gesamten Fall/Teilnehmende:n anwenden oder nur für seine/ihre Angaben, die das Ensemble betreffen?

Es werden im Fragebogen sowohl individuelle Fragen gestellt, die für die Befragten für sich losgelöst von einer Arbeit im Ensemble sind, und solche, die die Arbeit mit einem Ensemble betreffen, mit dem man hauptsächlich arbeitet.

1 Answer

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by SoSci Survey (305k points)

Würde man vor diesem Hintergrund die Gewichtung anhand der Zahlen-Angabe "Ensemblegröße" dann jeweils für einen gesamten Fall/Teilnehmende:n anwenden oder nur für seine/ihre Angaben, die das Ensemble betreffen?

Das kommt darauf an, was Sie berechnen möchten. Aber wenn Sie auf Künstler:innen-Ebene auswerten, schient die mir die Gewichtung bestenfalls durch Netzwerkeffekte zu rechtfertigen. Diese sind in der konkreten Erhebung bis dato nur Theorie, insofern würde ich mich darauf nicht stützten.

Bei Auswertungen auf Ensemble-Ebene kann man hingegen sehr schön über Wahrschienlichkeiten argumentieren. Das heißt nicht, dass man auch da daneben legen könnte, aber hier ist die Gewichtung zumindest sehr plausibel.

by s243450 (165 points)
Im Zuge der Auswertung würde ich die Gewichtung anhand der Ensemblegröße nun gerne für die Rubriken des Fragebogens mit Angaben zum Ensemble (2 von 6) anwenden. Wäre dafür folgendes Vorgehen mit SPSS prinzipiell denkbar:

Ich bilde für die entsprechenden Fälle eine neue Gewichtungsvariable anhand der Zahl für die Ensemblegröße: 1 / Zahl Ensemblegröße.
Mit dieser Variable gewichte ich die entsprechenden Fälle und kann mir danach die Häufigkeiten für die Rubriken des Fragebogens mit Angaben zum Ensemble gewichtet anzeigen lassen.
 
Für die vier Rubriken mit Angaben ohne Ensemble-Bezug kann ich die Häufigkeiten ohne Gewichtung berechnen lassen.

Wie ist es aber für Zusammenhangsanalysen zwischen einer Variable aus dem nicht-Ensemble-Teil und dem Ensemble-Teil?
Muss ich mir hierfür einen neuen Datensatz erstellen?
Kann ich z.B. in einer Kopie des Datensatzes die Ensemble-spezifischen Variablen löschen und diese aus einer anderen Datensatz-Kopie, in der ich die Gewichtung auf die Ensemble-spezifischen Variablen anwende, die gewichteten Variablen rüber kopieren in den Datensatz mit den ungewichteten Angaben?
by SoSci Survey (305k points)
Die Frage ist stets, worüber Sie eine Aussage treffen möchten. Also: Was ist die Grundgesamtheit? Wenn es Künstler sind, dann wäre eine "Heruntergewichtung" in größeren Ensembles eher nicht sinnvoll - wenn es Ensembles sind, dann schon.

> 1 / Zahl Ensemblegröße.

Dann hätten Sie ein Effekt, dass eine Person aus einem 1-Frau-Ensemble fünfmal so stark in die Ergebnisse einfließt wie eine Person aus einem 5-Personen-Ensemble. Ob das gewünscht ist, müssen Sie beurteilen.

Wenn von einem großen Ensemble nur eine Person teilnimmt, wird dieses Ensemble mit deutlich geringerem Gewicht im Ergebnis repräsentiert als wenn nur eine Person eines kleinen Ensembles teilnimmt.

Das kann erwünscht und korrekt sein oder eben nicht. Daher mein Hinweis, dass sich Ihre Frage nicht pauschal beantworten lässt.

> Für die vier Rubriken mit Angaben ohne Ensemble-Bezug kann ich die Häufigkeiten ohne Gewichtung berechnen lassen.

Ich empfehle große Vorsicht, wenn Sie einen Teil der Ergebnisse mit Gewichtung berechnen und einen Teil ohne Gewichtung. Dadurch variieren Grundgesamtheit (Ensembles v. Künstler:innen) und Fallzahlen. Dies muss man in der Darstellung der Ergebnisse sehr deutlich kommunizieren. Sonst gibt es schnell Missverständnisse.

> Wie ist es aber für Zusammenhangsanalysen zwischen einer Variable aus dem nicht-Ensemble-Teil und dem Ensemble-Teil?

Da sich solche Auswertungen auf unterschiedliche Grundgesamtheiten beziehen, sind sie theoretisch gar nicht möglich. Theoretisch müssten Sie für derartige Analysen erst einmal die Mittelwerte pro Ensemble berechnen (dafür müssten Sie zuordnen können, welche Personen zu welchen Ensembles gehören), damit Sie Daten auf Ensenble-Basis haben, und diese können Sie dann mit anderen Daten auf Ensemble-Basis in Beziehung setzen. Die Gewichtung fällt in dem Fall weg bzw. erfolgt durch die Mittelwert-Bildung.

Kurzum: Überlegen Sie sich sehr gut, bei welchen Ihrer Forschungsfragen die Gewichtung inhaltlich sinnvoll ist. Womöglich entscheiden Sie sich am Ende doch gegen eine Gewichtung, weil der Fehler durch die Gewichtung womöglich höher liegt als der Fehler, den Sie ohne Gewichtung haben.

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