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in SoSci Survey (dt.) by s148409 (130 points)

Guten Morgen,

ich habe eine Studie im Parallelgruppen designt, bei der beide Studiengruppen nacheinander zwei verschiedene Videos (A und B) zu sehen bekommen und jeweils nach dem ersten Video Fragen beantworten und abschließend nach beiden Videos. Die Reihenfolge der Darbietung der Videos (AB oder BA) unterscheidet sich in beiden Studiengruppen.

Meine Testand*innen sind entweder Einzelpersonen oder Paare. Paare sollen dabei jeweils der gleichen Studiengruppe zugeteilt werden. Für Paare und Einzelpersonen soll die Randomisierung dabei eine zufällige Verteilung auf eine der beiden Gruppen ermöglichen.

Es gibt also die Gruppe der Einzelpersonen, die zufällig auf die Gruppen verteilt werden soll.
Dann die Gruppe, bei der nur die Mutter (es handelt sich um Eltern) teilnimmt und die wo nur der Vater teilnimmt.

Wie schaffe ich es, dass beide Elternteile eines Kindes zur gleichen Gruppe randomisiert werden und alle Paare und Einzelpersonen jedoch zufällig auf die beiden Gruppen.

Hat jemand einen Tipp für mich?

by SoSci Survey (327k points)
Wie kommen die Personen denn zum Fragebogen und wissen Sie bereits vorab, wer paarweise teilnimmt oder ergibt sich das erst im Laufe des Fragebogens? Vgl. https://www.soscisurvey.de/help/doku.php/de:survey:mailing-teams
by s148409 (130 points)
Diesbezüglich bin ich noch am überlegen, ob wir mit Serienmail/Seriencodes arbeiten.
Die Testand*innen werden immer als Elternpaare kontaktiert und erhalten per E-Mail den Link zum Fragebogen (ich habe dafür zwei verschiedene Versionen in einem Befragungsprojekt angelegt und die Reihenfolge der Videos variiert in beiden Versionen) und zusätzlich einen Zugangscode, der sich bei beiden Elternteilen nur in der Endung unterscheiden soll. Das wäre eine Option, um beide im Datensatz als zusammengehörig zu vermerken. Allerdings war das nur eine Überlegung, ohne damit Erfahrung zu haben.

Die Eltern sollen jedenfalls per E-Mail den Link bekommen und dann war die Frage, wenn sie eine Eingangsfrage beantworten wie "Wer von Ihnen nimmt an der Studie teil? Vater / Mutter / beide", ob dann im 2. Schritt abhängig von der Antwort eine Nummer gezogen und die Eltern randomisiert werden können. Dabei wäre jedoch die Frage, wie zusammengehörende Elternteile derselben Gruppe zuzuordnen wären.

1 Answer

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by SoSci Survey (327k points)

Wenn Sie die Links manuell verteilen und dabei ohnehin angepasste SERIALs vergeben, dann können Sie die "parallele" Abfolge relativ einfach realisieren, ja.

Sie könnten sogar direkt unterschiedliche Fragebogen-Links (also mit unterschiedlichem Parameter "q=...") versenden, vgl. Auswahl des Fragebogens (q), sodass zusammengehörige Elternpaare denselben Fragebogen bekommen.

Mit ein klein wenig PHP-Code, namentlich mit substr() und put() können Sie übrigens auch den vorderen Teil der SERIAL in eine zusätzliche Variable speichern, damit Sie es bei der Auswertung einfacher haben mit dem Zusammeführen der Daten.

by s148409 (130 points)
Vielen Dank für diese Antwort.

Da ich noch nicht mit allen Inhalten Ihrer Antwort vertraut bin, aber gleich beginne, es zu werden, noch eine Frage, damit ich mehrgleisig fahrend schneller vorankomme:

Es werden knapp 1000 Einzelpersonen persönlich kontaktiert, d.h. 500 Paare und bei Interesse wenden sich die Testand*innen initiativ per E-Mail an mich, um dann in das Studienkollektiv aufgenommen zu werden. Natürlich wäre es dementsprechend sinnvoll, direkt um Rückmeldung zu bitten, ob nur ein Elternteil teilnimmt oder beide.

Die beiden Studiengruppen sollten ja letztendlich balanciert sein. Es wäre günstig, die drei Strata bei Randomisierung balanciert auf beide Gruppen verteilt zu wissen. Mit einer Randomisierungsliste könnte man ja abhängig vom Rücklauf versuchen, balanciert auf die Gruppen zu verteilen. Wenn ich die Zuteilung selbst manuell vornehme, dann leidet die Qualität der Randomisierung ja. Wenn das per Randomisierungsliste erfolgt, ist sie höher, da "objektiver".

Es gibt ja nun auch noch die Möglichkeit, die Randomisierung in den Fragebogenverlauf zu integrieren.
Wichtig zu wissen bei meinem Design ist, dass die Eltern erst einen Baseline-Fragebogen ausfüllen, dann ein Erklärvideo sehen und dann das erste Video (A oder B je nach Gruppe), dann Fragen zum ersten Film beantworten, dann Video B oder A als zweites sehen (das jeweils andere also) und abschließend Fragen beantworten, welche dem Vergleich beider Videos dienen.
Wäre es in meinem Fall also auch denkbar/sinnvoll, innerhalb des Fragebogens zu randomisieren bezüglich der Reihenfolge der Videos und zugleich trotzdem möglich, dass beide Elternteile zur gleichen Reihenfolge randomisiert werden?

Das würde heißen, dass ich nur einen Fragebogen anlege und alle Eltern denselben Link bekommen und ein Zugangspasswort. Könnte man dann über eine andere Funktion die Zusammengehörigkeit im Datensatz markieren und zugleich bei Randomisierung im Fragebogen berücksichtigen?

Es wäre ja wichtig, die Gruppen balanciert zu wissen: einerseits betreffend der Testand*innen pro Gruppe, andererseits bezüglich der Einzelpersonen (nur Mutter/nur Vater) und Paare pro Gruppe, um Gruppenvergleiche erlaubt zu wissen.
by s148409 (130 points)
https://www.soscisurvey.de/help/doku.php/de:create:random_questionnaire

Also wäre eine Zufallsauswahl dieser Art denkbar und gleichzeitig möglich, die Eltern abhängig davon, ob sie alleine teilnehmen und Mutter oder Vater sind oder ob sie als Paar beide mitmachen, balanciert nach diesen drei Strata auf beide Gruppen zu verteilen?
by SoSci Survey (327k points)
Was halten Sie davon, wenn wir die einzelnen Schritte in einzelnen Fragen klären? Sonst wird das hier ziemlich kompliziert.

Als erstes sollten Sie sich überlegen, ob Sie wirklich 500 E-Mail individuell versenden möchten (nein, möchten Sie nicht) und wie sich das sinnvoll automatisieren ließe - etwa über die Serienmail-Funktion von SoSci Survey.

Dort kann man auch gleich individuelle Daten zuspielen. Also etwas die Reihenfolge der Randomisierung.

Und mal ehrlich: Bei nur 2 möglichen Ausprägungen (A/B vs. B/A) brauchen Sie sich wegen des Zufalls keine großen Sorgen machen. Und wenn Sie es technisch zufällig haben möchten, dann können Sie das vorab problem mit Excel zufällig zuordnen. Einfach eine Liste mit 250-mal 1 und 250-mal 2 erstellen, in die zweite Spalte Zufallszahlen (Funktion ZUFALLSZAHL()) und dann nach der Zufallszahl sortieren :)
by s148409 (130 points)
Es tut mir leid, dass es kompliziert wird. Die Befragung an sich bzw. die Zusammensetzung des Studienkollektivs ist komplex und deshalb wohl auch die Randomisierung. Ich weiß initial nicht, ob jeweils ein oder beide Elternteil(e) teilnehmen und da Männer und Frauen gewiss unterschiedlich antworten werden, aber bei Elternpaaren eine gemeinsame Antworttendenz (Covarianz) angenommen wird, wollen wir mit den o.g. 3 Strata operieren bei Randomisierung. Das kann ich ja aber wie von Ihnen beschrieben in Excel realisieren und eine Liste mit x-mal 1 und x-mal 2 und x-mal 3 erstellen und dann die Zufallszahlen generieren ?!

Im zweiten Schritt würde ich dann die Serienmail-Funktion nutzen oder die Seriennummern.

1. Seriennummer: beide Elternteile würden separat vom Link zum jeweils pro Elternpaar gleichen Fragebogen (AB oder BA) ihre Seriennummern erhalten, die dasselbe Präfix haben (Erstellung in Excel mit Verkettung beider Elternteile wie hier beschrieben: https://www.soscisurvey.de/help/doku.php/de:survey:mailing-teams), um sie im Datensatz markiert zu wissen. Die Seriennummern kann ich postalisch versenden. Den Link zum Fragebogen erhalten die Eltern dann per E-Mail. Welcher Gruppe das Elternpaar zugeordnet ist, mache ich anhand der Randomisierungsliste fest und sende den entsprechenden Link (z.B. q = AB oder eben q = BA).
Wenn ich die Option der Seriennummer wähle, dann besteht meiner Meinung nach die Möglichkeit, dass ich meinen drei Strata leichter gerecht werden kann. Ich kann dann abhängig von der Rückmeldung der Eltern (mit der Kontaktaufnahme zu mir teilen sie mir mit, wer teilnimmt - nur Mutter/nur Vater/beide), kann ich dann nach meiner Randomisierungsliste mit 3 Blöcken variabler Länge die Zuordnung vornehmen und den Link entsprechend versenden.
So würde ich das verstehen.

2. Möglichkeit wäre eine Serienmail wo ich auch die individuellen Daten wie die Reihenfolge der Randomisierung einpflegen und nutzbar machen kann.


Meine gedankliche Schwierigkeit liegt hier: Wenn immer beide Elternteile teilnehmen, dann ist alles ganz einfach (z.B. reicht die Excel-Liste mit 250-mal 1 und 250-mal 2). Wenn ich aber berücksichtige, dass manchmal nur die Mutter, manchmal nur der Vater teilnimmt und ich in beiden Gruppen möglichst gleich viele einzelne Mütter, Väter und Paare haben möchte, wie realisiere ich das dann?

Vermutlich stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch und es ist gar nicht so kompliziert. Ich bin Medizinerin und habe mir alles selbst angeeignet, was ich benötige, indem ich z.B. Vorlesungen in der Psychologie besucht habe und habe leider keine personelle Unterstützung bei meiner Dissertation, die mir diese Fragen zur Umsetzung der Randomisierung hier in personam beantwortet. Daher dachte ich, dass ich hier eventuell eine Antwort finde, wie ich am schlausten vorgehen kann. Die Umsetzung kriege ich dann gewiss hin, weil ich bisher auch alles geschafft habe und schon sehr weit gekommen bin!
by SoSci Survey (327k points)
> Das kann ich ja aber wie von Ihnen beschrieben in Excel realisieren und eine Liste mit x-mal 1 und x-mal 2 und x-mal 3 erstellen und dann die Zufallszahlen generieren ?!

Ab welchem Zeitpunkt kennen Sie denn die Zugehörigkeit zu einer der drei "Gruppen"? Wenn ich Sie korrekt verstanden habe, gibt es mehrere Schritte - und es gibt einen Zwischenschritt vor der eigentlichen Erhebung, in welchem die Personen ihre Bereitschaft zur Teilnahme angeben?

Aber nochmal: Bei nur 2 experimentellen Ausprägungen brauchen Sie sich um die Gleichverteilung in den Gruppen wenig Sorgen machen. Die wird statistisch gesehen kaum besser, wenn Sie getrennt nach Strata randomisieren. Da wird Ihnen die Doch-nicht-Teilnahme-nach-Registrierung (da hatte ich kürzlich eine Studie mit 25% Dropout) für mehr Ungleichgewicht sorgen. Bei 10 experimentellen Ausprägungen wäre es etwas anderes.

> Vermutlich ... ist gar nicht so kompliziert.

Das glaube ich auch :) Also ich sehe zwei Optionen:

1) Vorab den Gruppen zuordnen. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass Ihre Zuordnung unabhängig davon ist (=keine Prognose erlaubt), in welchem Stratum die Personen anschließend landen.

2) Erst die Registrierung erledigen, dann die Treatment-Gruppe zuordnen (pro Stratum randomisiert), dann die eigentliche Erhebung durchführen.
by s148409 (130 points)
Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe jetzt überlegt, dass ich erst die Registrierung der Familien (= potenzielle Elternpaare) erledige und diese dabei bitte, mit Bekundung des Interesses an der Teilnahme direkt die Frage zu beantworten, ob nur Mutter, nur Vater oder beide Elternteile teilnehmen werden.

Dies würde dann erlauben, die Elternteile einzeln oder als Paare ihrem jeweiligen Stratum zuzuordnen und innerhalb der Strata zu randomisieren. Danach bekommen die Personen ihren Link zum jeweils zufällig zugeordneten Fragebogen zugeschickt.

Ich habe jetzt hier nochmal nachgelesen https://www.soscisurvey.de/help/doku.php/de:create:randomization-per-block und mein Gedanke war, dass ich ja die Randomisierung auf diesem Weg in SoSciSurvey durchführen kann. Es wäre natürlich toll gewesen, ich hätte den Zufallsgenerator an den Anfang der Befragung stellen und die Eltern die Filterfrage "Wer macht mit? Mama, Papa, beide?" beantworten, SoSciSurvey randomisieren lassen und dann die Eltern die Fragen beantworten lassen können. Allerdings würden zusammengehörende Elternteile dann ja möglicherweise verschiedenen Gruppen zugeordnet. Wenn ich selbst die Filterfrage für meine Elternteile oder -paare beantworte und den Zufallsgenerator "die Münze zwischen den Gruppen AB und BA werfen lasse", dann kann ich die gemeinsame Zuteilung der Eltern ja realisieren, muss anderersetis nicht auf einer Liste (Excel oder SPSS) die Zufallszahlen zuordnen, sondern das macht SoSci Survey (evtl. weniger fehleranfälllig?!).

Halten Sie diesen Gedanken/diese Idee für realisierbar, realistisch und schlau?

Ich würde mich sehr über ein kurzes Feedback freuen. Ich bin dabei, diese Änderungen als final im Studienprotokoll als Änderung zu vermerken.

Ich habe nun außerdem beschlossen, dass wir mit Seriennummern operieren werden. Es wird pro Familie den gleichen Link zum selben Fragebogen geben (= Zuteilung zu gleicher Studiengruppe), jedoch zwei verschiedene Seriennummern, welche für Partner*innen im Präfix übereinstimmen. Die Seriennummern sollen gewährleisten, dass 1. die Studie von jeder Person nur einmal bearbeitet werden kann und 2. zusammengehörende Eltern im Datensatz markiert sind.
by SoSci Survey (327k points)
> Es wäre natürlich toll gewesen, ich hätte den Zufallsgenerator an den Anfang der Befragung stellen und die Eltern die Filterfrage "Wer macht mit? Mama, Papa, beide?" beantworten, SoSciSurvey randomisieren lassen und dann die Eltern die Fragen beantworten lassen können.

Kann man schon machen ... aber das wird ziemlich komplex, denn dann müssen Sie in der "Datenbank für Inhalte" ablegen, wenn einem Elternteil eine Zufallsziehung zugewiesen wurde und diese beim andern Elternteil abrufen - und wenn nicht, dann ziehen und das in der Datenbank für Inhalte abrufen.

> die Zufallszahlen zuordnen, sondern das macht SoSci Survey (evtl. weniger fehleranfälllig?!).

Keine Sorge ... wenn man ungefähr weiß, was man macht, dann ist das auch in Excel nicht fehleranfällig ;)

> Die Seriennummern sollen gewährleisten, dass 1. die Studie von jeder Person nur einmal bearbeitet werden kann und 2. zusammengehörende Eltern im Datensatz markiert sind.

Ja, macht Sinn. Klären Sie aber rechtzeitig mit der/dem Datenschutzbeauftragten, ob Sie dann personenbezogene Daten haben und was dafür evtl. alles notwendig ist (AVV, Speicherkonzept, Eintrag im Verarbeitungsverzeichnis, ...).

Ich sage es nur ungern, aber das Risiko ist hoch, dass da viel Papierkram auf Sie zukommt.

Eine Idee noch zur Automatisierung. Und zwar könnten Sie im ersten Fragebogen, wo Sie die Teilnahmebereitschaft abfragen, noch eine Opt-In-Frage eingeben, wo man die E-Mail-Adresse des anderen Elternteils eintragen soll. In dem Moment haben Sie ja die Zuordnung und könnten die (vorher passierte) Randomisierung gleich im Adresseintrag beider Elternteile vermerken. Nur so als Idee.

Aber wann immer Sie das automatisieren möchten, müssen Sie einfach ein wenig ausprobieren und basteln :)

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