Roboter-Betrugsfälle aufdecken

Question

Liebes SoSci-Team,

In einer Umfrage mit Entlohnung in Form von Gutscheinen hat sich bei uns ein umfangreicher Betrug eingeschlichen. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Umfrage durch seltsam klingende Mail-Adressen beantwortet (mind. 60-70 Fälle). Dabei scheint ein Bot am Werk gewesen zu sein, der auch auf eure Seite einsetzbar ist: Die Datensätze, die in diesem ungefähren Zeitraum erstellt worden sind, scheinen unauffällig zu sein – Freitexteingaben wurden bearbeitet, es gibt keine auffälligen Antwortmuster, etc. Selbst die Bearbeitungszeiten sind teilweise, aber lange nicht in allen verdächtigen Fällen zu kurz. Lediglich ein paar ungewöhnlich ausgedrückte Angaben (Beruf, Land) weisen auf eine gemeinsame Quelle der Daten hin, aber auch nicht übergreifend/in allen Fällen. Die freie Eingabe war also sehr kreativ.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen haben wir die E-Mail-Adressen für den (manuellen) Gutschein-Versand getrennt erhoben. Leider lässt dies keine Zuordnung der verdächtigen Mail-Adressen zu den Datensätzen zu (was ja normalerweise genau richtig und gut so ist). Nun fragen wir uns - gibt es doch eine Möglichkeit, die Übeltäter-Datensätze zu identifizieren?

Die Option, recaptcha zum Aufdecken von Robotern in die Umfrage einzubinden, haben wir leider erst im Nachhinein entdeckt.

Herzlichen Dank im Voraus für eure Hilfe!

Answer 1

Ich sehe hier zwei möglich Erklärungen: Entweder hat sich tatsächlich jemand Mühe gegeben, einen sehr guten Bot zu programmieren. Oder der Link wurde in einem Forum o.ä. verbreitet, wo sich Menschen herumtreiben, die zu viel Zeit haben und diese in Gewinnspiele investieren.

Entsprechend Ihrer Beschreibung scheint mir die zweite Variante durchaus plausibel. Und wahrscheinlich hätte in dem Fall auch kein Captcha geholfen...

Nun fragen wir uns - gibt es doch eine Möglichkeit, die Übeltäter-Datensätze zu identifizieren?

Wenn Sie den Fragetyp "Kontaktdaten getrennt erheben" verwendet haben, dann sehe ich keine Möglichkeit. Wir haben einige Zeit und viele Gedanken darauf verschwendet, wie man die Zuordenbarkeit hier zuverlässig ausschließen kann. Und ich glaube, das Ergebnis ist recht gut geworden.